2. Blog | Erste Arbeitswochen

(english on next page)

Zuerst einmal vielen Dank für die vielen Kommentare im ersten Blog. Es freut uns ausserordentlich, dass euch unser Auslandsaufenthalt so interessiert. Von daher haben wir gerade zwei neue Blogs hochgeladen. Lest sie jetzt und erfahrt mehr über unsere Arbeit & Freizeit!

Erster Tag

Ganz gespannt verliessen wir am Montagmorgen nach unserem Frühstück mit Andy zusammen das Haus und setzten uns ins Auto. Wir wohnen praktisch neben Bühler, von daher fuhren wir gerade mal 3 Minuten. In der ersten Woche möchte Andy uns gerne fahren, da wir uns an die Umgebung gewöhnen sollen. Er will, dass wir erst zu Fuss gehen, sobald wir uns wohl fühlen. Nachdem wir unsere Personalien am Eingang angegeben haben, kehrte Andy um und wir betraten unseren neuen Arbeitsplatz für die nächsten drei Monate.
Kaum angekommen wurden wir von Alice und Thato (den HR-Leuten) begrüsst. Wir bekamen einen Zettel, den wir mit unseren Daten ausfüllen mussten. Als wir gerade beginnen wollte, stürmte Bernadette Botha herein, unsere Ansprech- und Verantwortungsperson im HR. «Kommt schnell mit aufs Dach, ich muss euch was zeigen», sagte sie ganz euphorisch. Wir schauten uns an, nickten und gingen mit. Um auf das Dach zu kommen, kletterten wir eine Leiter hinauf und schlängelten uns dann durch ein Fenster. Oben angekommen, erklärte uns Bernadette, dass sie gerade das Dach neu streichen und sie wollte, dass wir von hier oben die Aussicht begutachten können. Die Aussicht war wirklich beeindruckend und man konnte sehr weit auf den Stadtbezirk Roodepoort sehen. Nachdem wir wieder heruntergeklettert sind, ging Bernadette mit uns durch das ganze Gelände und stellte uns kurz den anderen Mitarbeitern vor. Dabei stellten wir fest, dass wir nicht die einzigen Schweizer von den 220 anderen Mitarbeitern sind. Insgesamt hat es vier Schweizer, die aktuell in Johannesburg tätig sind.
Danach brachte sie uns zu unseren Fachbereich-Verantwortlichen (bei Urs wäre das Johan Nagel und bei Rouven Lourens Pieterse). Diese zeigten uns dann unseren Arbeitsplatz sowie das Team, mit denen wir arbeiten.

Rouven richtete sich ein und kurzerhand später stand Mondli vor ihm.
Prince, Lusanda, Mondli, Rouven und Urs kennen sich bereits, da die drei gerade genannten Namen im Juni in der Schweiz (BUZ und Bühler Appenzell) einen vierwöchigen Auslandeinsatz absolvieren durften. Damals luden wir sie ein, um mit uns einen «Heissen Stein» zu essen.
Aus diesem Grund fühlten wir uns gerade ab dem ersten Tag schon sehr wohl, da es sich so anfühlte, als hätte man wieder alte Freunde getroffen.
Mondli zeigte uns ausserdem noch am ersten Tag ein bisschen die Werkstatt und erklärte, was wo fabriziert wird.
Nach einem kurzen Medizincheck in der ersten Woche, konnten Rouven und Urs die eigentliche Arbeit beginnen.

Arbeit Automatiker

Rouven hat das Glück, dieselbe Tätigkeit auszuführen wie in seiner Versetzungsstelle bei BUZ (=Bühler Uzwil) im vierten Lehrjahr – also Software Milling Solutions. Dies hat den Vorteil, dass er eigentlich nichts von der Thematik in Uzwil verpasst und dementsprechend für die IPA gut gewappnet ist. Würde er 3 Monate lang Schränke verdrahten, hätte er einen grösseren Rückstand. Die IPA wird jedoch auf das vorhandene und mitgeteilte Wissen für jeden einzelnen individuell erstellt.

Der Begriff Software Milling Solutions ist ein grosser Überbegriff. Hier in Johannesburg darf Rouven zurzeit Visualisierungen erstellen. Den Bereich Visualisierung hat er in Uzwil noch nicht angeschaut, aus diesem Grund ist natürlich vieles neu und sehr spannend. Nach einer kurzen Einführung durfte er sich schon an die Arbeit machen und eine Visu für eine Müllerei-Anlage in Afrika gestalten, genauer gesagt für die Granofino Limited (Lda.) Firma, welche in Angola liegt.
Visualisierungen einer Anlage werden gemacht, um im Mercury (Steuerprogramm) eine angenehme Benutzeroberfläche für unsere Kunden zu gestalten. Wenn die Kunden nämlich eine fix fertige Anlage bei sich steuern wollen, erfolgt dies über das Mercury. Aus diesem Grund sind Visualisierungen essenziell und werden immer gebraucht.

Das Arbeitsklima ist sehr gut, es herrscht eine tolle Atmosphäre im Team. Hie und da wieder ein paar Witze und Gelächter. Wenn Fragen aufkommen, werden ganz einfach die Sitznachbarn oder andere Leute gefragt, die einem dann sehr nett und freundlich helfen. Pro Tag kommen mindestens zweimal im Bürobereich die Putzfrauen vorbei und reinigen alles. Von daher ist alles immer schön sauber.
Ein weiterer Punkt, der Rouven auffiel, ist, dass jeder mit jedem eine sehr lockere und entspannende Art zu kommunizieren hat, vor allem mit den Chefs und sehr hoch eingestuften Leuten in BJHB (= Bühler Johannesburg). Etwas das in der Schweiz manchmal fehlt und vermisst wird.

Arbeit Anlage- und Apparatebauer

Als Anlage- und Apparatebauer hat man eine ziemliche Spannweite an Arbeiten, die man verrichten könnte. Am ersten Tag setzte sich Urs mit einer anderen Schweissanlage, als er es sich gewohnt ist, auseinander. Den Dreh hatte er sehr schnell raus und begann Kettenglieder für Kettenförderer zu schweissen. In diesem Fall hat jedes Kettenglied zwei Paddel, welche angeschweisst werden müssen. Die ganze Woche war Kettenschweissen angesagt. Eine Woche darauf beschäftigte Urs sich mit dem Zusammenbauen der verschiedenen Kettenglieder. Eine kleinere Kette à ca.14 Glieder zusammenbauen und sie danach in einem Öl-Bad tauchen, später werden sie auf ein Palett gestellt und weitergegeben. Alle Arbeiter in der Werkstatt sind sehr freundlich und lustig drauf. Für ein kleines Schwätzchen ist natürlich auch jeder zu haben.

Arbeitsalltag

In Bühler Johannesburg beginnt man relativ früh zu arbeiten. Wir verlassen ca. um 06:45 Uhr das Haus, sodass wir beide um 07:00 Uhr am Arbeitsplatz sind. In der Werkstatt fangen alle um 07:00 Uhr an. Im Büro kann man zwischen 07:00 und 08:00 Uhr einmarschieren (Rouven fängt logischerweise wie Urs um 07:00 Uhr an).
Da bei uns jetzt Frühling ist und bei euch die kältere Herbstzeit anfängt, geniessen wir das Wetter natürlich umso mehr😉. Dementsprechend macht es uns nie einen Strich durch die Rechnung. Zuletzt geregnet hat es nämlich im April!
Die Morgentemperatur startet bei ca. 15-17 Grad und steigert sich im Verlauf des Tages auf bis zu 30 Grad oder noch höher. Bei Rouvens Arbeitsplatz ist jedoch die Klimaanlage installiert, sodass auch am Nachmittag eine sehr angenehme Temperatur herrscht. Da Urs in der Halle keine hat, gibt es bei ihm oft wärmere Nachmittage.
Nachdem wir also angekommen sind, wird gearbeitet und um 13:00 Uhr Mittag gemacht. Die Arbeiter in der Werkstatt haben ab 10:00 Uhr jeweils eine 20-minütige Pause. Im Büro gibt es nicht so geregelte Zeiten, man isst meistens auch am Arbeitsplatz das Mittagessen. Doch nicht für Rouven: Er trifft sich jeweils um 13:00 Uhr mit Urs, Mondli und manchmal auch Prince, um zusammen Mittag zu essen und über den bisher verlaufenen Tag zu reden. Das Mittagsbuffet hat uns bereits am ersten Tag überrascht und tut es auch heute noch. Diese Kantine ist das perfekte Beispiel von klein, aber fein. Mit etwa 5 Köchen und einer kleinen Küche ist es eine eher kleine Mensa. Doch das gilt nicht für das Essen! Von Rind zu Poulet zu Schwein bis hin zu Fisch bietet es eigentlich pro Woche alles mindestens einmal an. Dabei kann man in den meisten Fällen sogar noch auswählen, welche Fleischsorte man will. Als Beilage gibt es meistens Pommes, Kartoffel- wie auch normaler Salat, Reis, Teigwaren und Pap, ein Breigericht von Südafrika, das eigentlich für Schweizer als «weisse» Polenta identifiziert wird. Es schmeckt uns grundsätzlich alles. Aus diesem Grund und aufgrund des grossen Hungers sind unsere Teller auch bis zum Rand gefüllt.
Unsere Mahlzeiten mit Getränk fallen bei uns mit umgerechnet ca. 4 CHF pro Person sehr günstig aus. Um 13:30 Uhr taumelt man mit einem sichtbar dickeren Bauch als zuvor wieder zurück an den Arbeitsplatz.
Feierabend ist bei uns um 16:00 Uhr Dadurch arbeiten wir 8.5 Stunden pro Tag. Im Gesetz eingetragen ist jedoch eine 40-stündige Arbeitswoche. Würden wir aber jeden Tag 8.5 Stunden arbeiten, dann kämen wir auf eine 42.5-stundige Arbeitswoche. Warum arbeiten wir also 8.5 Stunden pro Tag? Ganz einfach: Das HR-Team hat von Montag bis Donnerstag ein 8.5-stündiger Arbeitstag festgelegt, damit wir am Freitag um 13:00 Uhr bereits Wochenende machen können. Großartig für Rouven, doch frustrierend für Urs, der am Freitag bis 16:25 Uhr Schule hat. Er klärt es aber mit den Lehrern noch ab, ob er auch früher gehen kann und den VA-Stoff an anderen Tagen nachholen darf.

Nachdem wir mit der Arbeit oder Schule fertig sind, spielen wir meistens mit den Tieren, führen Sportaktivitäten aus oder machen verschiedene Freizeittrips (besonders am Wochenende). Wenn ihr mehr zu unseren vergangenen Freizeitaktivitäten wissen möchtet, dann klickt doch einfach hier drauf oder schaut euch den dritten Blog an.

5 Kommentare

  1. Hey Urs ond Kollege…cheibe Intressant eui Briicht ond Bilder..wiiter so..send äfach „soooo schööö “ hebed Eu Sorg ond gnüssets..grüessli Martina

  2. I love the initiative, both Rouven and Urs have settled in quickly and the team have accepted them immediately. Fantastic way to build long standing relationships in our great organisation.

    1. Thank you very much for your comment, Lourens.
      We feel very much taken care of and are amazed about this Bühler location.
      Looking forward to hear more from you.
      Greetings
      Rouven & Urs

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